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Weihnachtsbericht 2016

Am 30. Oktober bin ich wieder in dieses wunderbare Land gereist. Seit meiner Ankunft scheint die Sonne und Nepal und unsere Projekte zeigen sich von ihren besten Seiten. Diese sonnigen Strahlen möchte ich gerne hiermit weitergeben und Euch mit einem kurzen Bericht an meine Reise teilhaben lassen.

Die Aasha Preparatory School läuft sehr gut. Die Kinder sehen glücklich aus, die grösseren bereiten sich auf den Eintritt in die erste Klasse vor, die ganz Kleinen lernen fleissig singen, tanzen, malen und basteln und zwischendurch das Einmaleins und die ersten Buchstaben. Seit August unterrichtet eine neue Lehrerin mit Montessori Ausbildung. Sie hat spürbar neuen Wind und Elan in die Lehrergruppe gebracht. Unsere Schulleiterin Miss Sony kümmert sich sehr gut um den ganzen Schulbetrieb und unsere Gespräche verlaufen immer fruchtbar. Auch das dhalbhat (Reis mit Linsen und Gemüse) von unserer Didi (Hausmutter) zubereitet schmeckte wie immer super gut. Ja, wir können uns wirklich glücklich schätzen so ein tolles Team vor Ort zu haben.

Zwölf Kinder besuchen bereits die Primarschule in der benachbarten Mount View School. Leider waren während meiner ersten Woche noch Ferien und der Besuch der Klassen wird erst in dieser Woche stattfinden. Ich hatte aber bereits Gelegenheit mit dem Schulleiter zu sprechen und seine Informationen über unsere Kinder waren sehr erfreulich. Die Kinder seien sehr fleissig und lernwillig. Er konnte auch diverse Probleme mit den Müttern lösen, wie Mittagessen zubereiten und mitgeben. In den Familien wird schon zum Frühstück Reis mit Linsen zubereitet und somit sollte es kein Problem sein etwas davon dem Kind mitzugeben. Wir müssen die Mütter zu etwas Selbständigkeit erziehen und ihnen klarmachen, dass sie die erziehende und verantwortliche Person sind und somit auch etwas zum Alltag der Kinder beitragen müssen. Wir kümmern uns um die schulische Erziehung, was in jedem Fall eine grosse Entlastung für diese armen Mütter und Familien bedeutet.

Etwas Sorge bereitet uns die Planung betreffend Aufnahme weiterer Kinder zum Schulanfang im nächsten Frühling. Noch immer haben acht der neu aufgenommenen Kinder keine Patenschaft und dies erschwert uns die Entscheidung neuer Aufnahmen. Es wäre schön, wenn wir bald neue Paten begrüssen könnten und somit weiteren Kindern die Chance zur Bildung geben könnten.

Übrigens, die Kinder haben sich auch dieses Mal über unser verteiltes Schoggistengeli mit einem Prinzessinnenkrönli für die die Maitli und ein Spielzeugauto für die Buben gefreut. Auch danke ich im Namen der Kinder für die tollen mit Liebe vorbereiteten Patengeschenke.

 

Die Asha Education School in Pokhara befindet sich immer noch im Bau. Das erste Gebäude mit den Schulräumen konnte ziemlich rasch aufgestellt werden. Wegen der langen Regenzeit-Periode mussten aber die Arbeiten am zweiten Gebäude immer wieder unterbrochen werden. Kurz vor meiner Ankunft konnte die Betondecke erstellt werden und in den nächsten Tagen werden die Arbeiten wieder aufgenommen. Man bedenke, dass die ganzen Bauarbeiten ohne Maschinen, nur von Menschenhand ausgeführt werden!

Trotzdem konnten seit August einige Kurse, die früher bereits im Activity Training Center stattfanden und dementsprechend das nötige Material vorhanden ist, durchgeführt werden. Gestartet wurde mit einem Kus für Schreinerlehrlinge. In Zusammenarbeit mit einer befreundeten Schweizer Organisation haben Schreinerlehrlinge, unter Anleitung einer Volontärin, Holzverschalungen für elektrische Getreidemühlen angefertigt. Diese Arbeiten wurden während meines Aufenthalts von der Initiantin Mona Kohler von helpnepal.ch begutachtet und gemeinsam haben wir über die weiteren gemeinsamen Schritte diskutiert.

Zusammen mit meinen beiden Begleiterinnen, Marianne Schenk und Gaby Bos, habe ich einen zweitägigen Back-Workshop organisiert.  Achtzehn junge Frauen und 4 junge Männer haben daran teilgenommen. Wir hatten viel Spass zusammen und unter unserer Anleitung konnten sie einen Schoggikuchen, Zitronencake, Marmorgugelhupf, Apfelwähe, Muffins und eine Gemüsewähe vorbereiten. Der Workshop hat uns aber im Vorfeld viel Arbeit gebracht. Einige Backformen habe ich von der Schweiz mitgebracht, nach Inspektion was bereits vorhanden ist, mussten wir noch fehlendes Material einkaufen und natürlich auch alle Zutaten für die Backwaren organisieren. Dabei haben wir geachtet, dass wir nur einheimische Ware kaufen, damit es sich die Teilnehmer auch leisten könnten mal so einen Kuchen selber zu backen. Auch mussten wir die Küche oder besser gesagt den Schulraum in einen für unsere Verhältnisse sauberen Zustand bringen. Wir haben geschrubbt, geputzt und die Regale übersichtlich aufgeräumt und die Lebensmittel in Tupperware ähnliche Behälter versorgt.

Mit dem verantwortlichen Koordinator Narayan Baral habe ich das weitere Vorgehen besprochen. Der Bau sollte Ende Jahr soweit fertig sein, dass mit der Inneneinrichtung begonnen werden kann.  Bis zur offiziellen Eröffnung der Schule Ende April(in Nepal Beginn des neuen Schuljahres) muss das Schulpersonal rekrutiert werden, ein Schulleiter bestimmt und ein detaillierter Plan der Kurse erstellt werden. Inserate in Zeitungen und Informationsmaterial an Schulen sollen auf die Asha Education School aufmerksam machen und so SchulabgängerInnen davon in Kenntnis setzen und sie motivieren sich anzumelden. Es gibt noch einiges zu tun, aber auch dieses Mal bin ich über die Wichtigkeit einer solchen Schule überzeugt worden. Es freut mich auch, dass wir vom Amt für Berufsschulen (CTEVT) die schriftliche Registrierung erhalten haben und somit eine national anerkannte Schule sind. Ein wichtiger Schritt aber auch eine grosse Herausforderung, Dafür möchte ich Euch allen für das grosse Vertrauen danken, denn ohne die vielen grossen und kleinen Sponsoren wäre das nicht möglich gewesen.

 

Noch bleiben mir zwei Wochen in dieser herrlichen Umgebung und ich hoffe, Euch hiermit einen kurzen Einblick in meine Arbeit gegeben zu haben und Euch dabei motiviert zu haben für unsere Projekte da zu sein. Ohne Euer Wohlwollen und ohne Euer Vertrauen in unsere Arbeit wäre es nicht möglich den Kindergarten in Kathmandu zu führen und den Jugendlichen in Pokhara durch die Errichtung der Berufsschule eine Perspektive in ihrem weiteren Leben zu gewähren. Ich danke Euch von Herzen für Eure Spenden.

 

Von Herzen möchte ich mich bei meinen beiden Begleiterinnen Marianne Schenk und Gaby Bos bedanken. Sie waren kritische Beobachterinnen und wir haben manche gute Diskussionen über unsere Arbeit geführt. Sie haben mir aber auch immer wieder das Gefühl gegeben, dass unsere Arbeit und unsere Projekte sinnvoll sind und in diesem Land äusserst wichtig sind.

 

Ich wünsche Euch allen eine schöne, lichterfüllte und besinnliche Adventszeit.

 

Barbara Roniger

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