Die Asha Vocational School in Pokhara ist nun offiziell eröffnet worden und wir freuen uns, dass bereits lernwillige junge Männer und Frauen ein und ausgehen.
Seit Anfangs Mai 17 können 15 Frauen den ersten Nähkurs besuchen. Dank einer grosszügigen Spenderin konnten 15 Nähmaschinen und eine Schneidemaschine angeschafft werden. Eine ausgebildete Handarbeitslehrerin unterrichtet die Frauen jeden Tag während 4 Stunden. Sie lehrt ihnen das Handwerk des Nähens von A-Z. Während meiner Besuche an der Schule sah ich die Frauen Schnittmuster ausschneiden, Schnittmustergrössen berechnen, die Nähmaschine professionell bedienen und natürlich nähen. Ich sah auch konzentriertes, freudiges Arbeiten.
Diese fünfzehn Frauen werden anfangs August eine erste Prüfung ablegen. Das Zertifikat, dass sie dann erhalten werden, berechtigt sie einen kleinen Laden selber zu führen und Näharbeiten als Verdienst anzubieten. Nach einer 5-monatigen Arbeitszeit als selbständig erwerbende oder als Angestellte können sie sich nach einer erfolgreich abgelegten Zulassungsprüfung zu einem weiteren 3-monatigen Kurs anmelden und sich in Näharbeiten weiterbilden. Je besser die Ausbildung desto besser danach auch die Verdienstaussichten.
Am 28. Mai 17 hat ein Technikerkurs angefangen. Auch hier möchten sich 14 junge Männer und eine junge Frau als Elektriker ausbilden lassen. Einige kommen von Gorkha, dem Erdbebengebiet von 2015. Der Lehrer ist ein ausgebildeter Dozent für Technik und hat bereits Kurse für Helvetas ausgeführt. Auch bei diesem Kurs besteht die Möglichkeit nach Absolvierung des ersten 3-monatigen Kurses auf Weiterbildung. Es wird auch angestrebt, zwei, drei sehr gute Lehrlinge zur Ausbildung als Techniker für Reparaturen an Kühlschränken, Waschmaschinen, Klimaanlagen usw. nach Indien zur weiteren Ausbildung zu schicken. Solche Techniker gibt es hier nur in Kathmandu und das wäre hier eine sehr gute Verdienstmöglichkeit, da immer mehr Leute solche Produkte kaufen.
Geplant sind noch zwei weitere Kurse, in Bauarbeiten und eine Backklasse. Im weiteren habe ich mit Narayan Baral abgemacht, dass unsere Räumlichkeiten mit Infrastruktur für Praktika von Werkklassen anderer Schulen und Gemeinden in und um Pokhara gegen Entgelt zur Verfügung gestellt werden können. Erste Gespräche mit Schulleitern wurden sehr positiv angenommen.
Die Asha Vocational School in Pokhara wird zum Vorreiter die Jugendlichen zum Arbeiten zu motivieren und ihnen aufzuzeigen, dass gut ausgebildete Arbeitskräfte und Verdienstmöglichkeiten auch im eigenen Land eine Zukunft haben.
Ich danke allen unseren Freunden und Donatoren für das Vertrauen in unsere Arbeit.
Barbara Roniger
Mai 2017